
Buchhaltung auslagern & Mehrwert für Unternehmen
Vergleich Buchhaltung mit Steuerberater vs. mit Buchhaltungsbüro
19.09.2025
Für viele Unternehmer stellt sich früher oder später die Frage: Buchhaltung selbst machen oder auslagern? Wenn man auslagern möchte, hat man die Wahl zwischen Steuerberater und Buchhaltungsbüro. Beide Optionen haben Vor- und Nachteile – insbesondere bei Buchhaltungskosten, Zeitaufwand der Buchhaltung und Flexibilität.
Leistungen & Expertenwissen
Steuerberater bieten neben der reinen Buchführung Kompetenzen in Steuerrecht, Jahresabschlüssen und strategischer Beratung. Für komplexe Sachverhalte meist die sicherere Option.
Buchhaltungsbüro ist oft spezialisiert auf standardisierte Abläufe: Belege erfassen, Konten abgleichen, Monatsabschlüsse drauf – ohne steuerrechtlich tiefgehende Beratung.
Wenn kleine Unternehmen einfache Fälle haben (wenige Belege, übersichtlicher Umsatz), kann ein Buchhaltungsbüro oft ausreichend sein. Bei steuerlich relevanten Besonderheiten lohnt sich der Steuerberater.
Zeitaufwand und Kapazitäten
Für Unternehmer, die überlegen die Buchhaltung auszulagern, spielt der Zeitaufwand für die Buchhaltung eine große Rolle. Selbst machen heißt: Belege sortieren, Kontieren, Kontenpflege, Überweisungen, Mahnwesen – das kann Stunden pro Monat sein, vor allem bei wachsendem Geschäft. Auslagern reduziert diesen internen Aufwand deutlich.
Ein Steuerberater oder Buchhaltungsbüro übernimmt diese Aufgaben – das spart Zeit. Der Unterschied kann sein, wie viel Kommunikation nötig ist, wie schnell Fehler gefunden und korrigiert werden, und wie flexibel Leistungen angepasst werden können.
Kosten: Worauf achten
Kosten der ausgelagerten Buchhaltung hängen stark vom Umfang, der Betriebsgröße und Anzahl der Belege ab. Erfahrungsgemäß liegen die Belegkosten etwa 0,90 €–1,20 € pro Beleg oder Pauschalen ab 45 €/Monat für kleine Unternehmen mit geringem Aufwand.
Steuerberaterkosten sind meist höher, da sie ein höheres Qualifikationsniveau und zusätzliche Haftung mitbringen. Für kleine Unternehmen können Steuerberaterkosten jährlich zwischen ca. 1.000 € und 2.000 € liegen, abhängig von Umsatz und Komplexität.
Buchhaltungsbüros bieten oft günstigere Fixpakete oder variable Abrechnung nach Belegzahl, wodurch kleine Unternehmen Kosten besser kalkulieren können.
Flexibilität & Anpassbarkeit
Steuerberater sind oft stärker reguliert, bieten strategische Beratung und sind gut für wachsende Unternehmen geeignet. Aber ihre Leistungen sind oft teurer und weniger flexibel beim kleinen Leistungsspektrum.
Buchhaltungsbüros sind in der Regel flexibler, sowohl was Teilübernahmen als auch kurzfristige Erweiterungen der Leistungen betrifft. Gute Wahl, wenn du nur bestimmte Teilbereiche outsourcen willst oder wenn du zuerst Erfahrung sammeln willst.
Buchhaltung für kleine Unternehmen: Beispiele
Für ein kleines Unternehmen mit z. B. 30 Belegen pro Monat und Jahresumsatz unter 100.000 €:
Buchhaltungsbüro: Belegorientierte Pauschale, Kosten könnten unter 60‑80 €/Monat liegen.
Steuerberater: Komplettpaket inkl. Buchführung, Umsatzsteuervoranmeldung, Jahresabschluss – könnte ca. 1.000‑2.000 €/Jahr kosten, also knapp 80‑150 €/Monat im Schnitt. Unterschiede je nach Aufwand groß.
Entscheidungshilfe: Buchhaltung selbst machen oder auslagern?
Wenn du:
wenig Belege hast und eine einfache Geschäftstätigkeit,
im Betrieb personelle Kapazitäten hast,
Budget knapp, aber Zeit vorhanden ist,
dann kann Selbstmachen sinnvoll sein. Aber:
Wenn du regelmäßig Rückfragen vom Finanzamt bekommst,
wenn Umsatz oder Belegzahlen wachsen,
wenn Zeit und Fokus auf Kernaufgaben fehlen,
dann ist das Auslagern der Buchhaltung meist die sinnvollere und effizientere Lösung.
Zusammenfassung
Für kleine Unternehmen lohnt sich meist, zuerst Leistungen auszulagern und Kosten sowie Zeitaufwand genau zu vergleichen. Wer wählt zwischen Steuerberater und Buchhaltungsbüro, sollte vor allem auf Qualität, Zuverlässigkeit und transparente Preise schauen.